Was 2012 beim DJV Berlin passierte

23. Dezember 2012 I Jahresrückblick

2012 musste der DJV Berlin von wichtigen Mitgliedern Abschied nehmen. Er überwand aber auch alte Gräben und besiegelte die Fusion mit dem Journalistenverband Berlin-Brandenburg. Zudem öffnete zum ersten Mal der Ostdeutsche Journalistentag seine Türen. Höhepunkte des Jahres.

Februar / Schatzmeisterin Fromm stirbt: Mit nur 54 Jahren stirbt die Schatzmeisterin des DJV Berlin, Gabriele Fromm. Mehr als zwanzig Jahre lang war die Fotojournalistin Mitglied im Berliner Verband gewesen. Der Verbands-Vorsitzende Bernd Lammel sagt auf ihrer Beerdigung: "Ihre Stärken spielte Gabriele Fromm immer dann aus, wenn andere bereits jeglichen Optimismus verloren hatten. Ihr plötzlicher Tod ist ein so großer menschlicher Verlust, dass wir ihn noch gar nicht verstehen können." [...]

März / Kooperation mit dma: Der DJV Berlin und Die Medienakademie (dma) am Standort Berlin beschließen eine Kooperation - unter anderem für Seminare und ein Mentorenprogramm. [...]

April / Debatte über PR-Bilder in der Presse: In der Geschäftsstelle des DJV Berlin diskutieren sechs Redner und 32 Gäste in einer mit dem Märkischen Presse- und Wirtschaftsclub ausgerichteten Veranstaltung darüber, warum es so wenige Bilder von Pressestellen in die Zeitungen schaffen. Fazit: Schuld seien Fehleinschätzungen der Bedürfnisse, Unkenntnis über visuelle Wirkmechanismen und Schönfärberei. [...]

Mai / Podiumsdiskussion über Song Contest: Der Eurovision Song Contest in Baku geht ins Finale. Doch wie sieht das Land hinter der Bühne aus? Der DJV Berlin und das Auswärtige Amt laden zu einer Podiumsdiskussion mit Journalisten aus Aserbaidschan und einem Vertreter der Botschaft ein. Faina Hanifayeva, die als Korrespondentin für den BBC World Service in der Landeshauptstadt Baku arbeitete, erzählt von einer Kollegin, die wegen kritischer Recherchen erpresst worden sei. Eltschin Schichlinski, Chefredakteur der großen zweisprachigen Tageszeitung Ayna/Zerkalo und Vorsitzender des Aserbaidschanischen Journalistenverbandes, sagte, es gebe kein unabhängiges Vertriebssystem für Zeitungen in Aserbaidschan und viele Unternehmen würden keine Anzeigen mehr schalten, da sie inzwischen Monopole besäßen. Nourida Ateshi vom DJV Berlin hat auch ihre Erfahrungen gemacht. Nachdem sie ein Veröffentlichungsverbot erhalten hatte, war sie 1995 nach Deutschland ausgewandert. [...]

Juli / Der Ehrenvorsitzende Friedag stirbt: Die Jüngeren im Verband horchten immer noch auf, wenn der hochgewachsene Mann ans Mikrophon ging und mit klarer Stimme und präzise artikuliert seine Plädoyers vortrug. 16 Jahre lang leitete Herwig Friedag den DJV Berlin. Er verteidigte vehement die Unabhängigkeit des Verbandes und stand bis zuletzt als Mentor bereit. Im Sommer stirbt der Grandseigneur im Alter von 91 Jahren. [...]

August / Segeln für einen guten Zweck: Der DJV Berlin nimmt am 2. Medien-Segel-Cup Berlin- Brandenburg teil. Der Verband belegt zwar keine vorderen Plätze, freut sich aber über den Teil der Einnahmen, der an schwerstkranke junge Menschen gespendet wird. [...]

August / Neuer Schatzmeister Schrader: Der DJV Berlin wählt auf seiner Mitgliederversammlung Jens Schrader zum neuen Schatzmeister und spricht sich für eine baldige Fusion mit dem Journalistenverband Berlin-Brandenburg aus. [...]

September / Fusionspläne: Der DJV Berlin und der Journalistenverband Berlin-Brandenburg beschließen einen Fahrplan für die Fusion. [...]

Oktober / Ostdeutscher Journalistentag: Zum Ersten Ostdeutschen Journalistentag, ausgerichtet von den DJV- Landesverbänden Berlin, JVBB, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen- Anhalt, kommen 250 Besucher. Schon zur Vorabend-Veranstaltung erscheinen mehr Gäste als erwartet, es muss schnell ein größerer Raum her. In einem Saal des Französischen Doms debattierten Experten zum Thema "Barack Obama oder Mitt Romney - Was bedeutet das für den Rest der Welt". Am Samstag drauf diskutieren investigative Journalisten über den Kampf gegen die Wahrheit und wer sich investigativen Journalismus noch leisten kann. Es geht um das Staatsversagen vor dem braunen Sumpf, die Berichterstattung über Rechtsextremismus und um das geplante Leistungsschutzrechts, von dem vermutlich wenig bis gar nichts bei den Journalisten ankommen wird. Workshops runden das Programm ab. Zudem vergeben der DJV-Bundesvorsitzende Michael Konken und der DJV Berlin-Vorsitzende Bernd Lammel den Preis "Fotografen haben Namen" an Bildredakteure von Junge Welt, Neues Deutschland Die Welt und Welt Kompakt. [...]

November / Antrag gegen Autorisierungswahn: Auf dem Bundesverbandstag in Kassel folgt die Mehrheit der Delegierten dem Antrag des JVBB und DJV Berlin, etwas gegen den zunehmenden Autorisierungswahn bei Interviews zu unternehmen. [...]

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