Studenten stellen Imagekonzept für DJV Berlin vor

8. September 2014 I Hochschulprojekt

Acht Nachwuchsdesigner, drei Tage, ein Ergebnis: Ein Team von Studenten der privaten Berliner Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft (HMKW) hat eine neue Kommunikationsstrategie für den DJV Berlin entwickelt. Ihre Empfehlungen haben die Studenten auf Einladung des Vorstandsvorsitzenden im Rahmen der Feier zur Eröffnung der neuen Verbandsgeschäftsstelle präsentiert.

Von Markus L. Blömeke

Ein wenig merkt man ihnen die Nervosität schon an, den acht Zweitsemestern, fünf junge Herren, drei junge Damen, die im Konferenzsaal der Geschäftsstelle plötzlich mit dem Rücken zur Wand ganz vorn stehen. Allerdings, das Lampenfieber wirkt hier invers: Mit jeder Sekunde werden die Studenten um ein kleines Stück selbstsicherer.

Präsentation in feierlichem Rahmen

Journalisten sind naturgemäß selten die schweigsamsten Zuhörer, und doch ist die Aufmerksamkeit groß – und das, obwohl der Konferenzsaal der neuen Geschäftsstelle bis zum Bersten gefüllt ist. Manche Zuschauer lehnen im Türrahmen, manche lehnen im Flur: Soviel Andrang ist selten im DJV. An die Wand wird erste Folie projiziert: „Herzlich willkommen!“, wie sollte es anders sein.

„Wir haben zunächst die CI und den Online-Auftritt des DJV Berlin analysiert“, referiert Tom Reed, Student im Studiengang „Grafik-Design und Visuelle Kommunikation 07“ der HMKW. „Anschließend haben wir neue Vorschläge erarbeitet – auch für den DJV-Auftritt im Internet. Den fanden wir zwar durchweg sympathisch, aber in Teilen zu abstrakt. Und das Logo-Design ist ein wenig old-school. Wir finden, das geht noch frischer.“

Lernen am Praxisprojekt

Reed freut sich über das Praxisprojekt mit dem DJV-Hauptstadtverband. Als sogenannter „dualer Student“ will Reed parallel zu seinem „Bachelor“ einen Abschluss als IHK-geprüfter Mediengestalter erwerben. Projekte wie das mit dem DJV sind wichtig für ihn, damit er mit Ende seines Studiums erste ernsthafte Fingerübungen in professionellen Projekten vorweisen kann.

Der Student übergibt an seine Kommilitonen, und mit akadamischer Gründlichkeit gehen wechselnde Redner ein Detail nach dem anderen durch: Selbstdefinition und Motto des DJV, Website-Header, Website-Struktur, Vernetzungsangebot. Erwartungshaltungen und Kommunikationsströme werden analysiert, studentisch frisch und vorbehaltlos. Die DJV-Community klatscht gern und viel; gelegentlich schmunzelt sie.

Ein neues Logo für den DJV Berlin

„Es“ ist leicht, es ist blau, es ist fein: das neue Logo des DJV Berlin im studentischen Entwurf. Der neue DJV- Schriftzug basiert auf dem alten, hat aber erheblich abgespeckt. Es simuliert dank ausblendenden Rändern die künstlerische Verarbeitung einer technischen Zeitung. Über allem thront nun die Quadriga: die geflügelte Friedensbringerin auf dem Brandenburger Tor, das einst unter Friedrich Wilhelm II. als „Porta pacis“, „Friedenstor“, errichtet wurde. Schließlich ist man hier in der Bundeshauptstadt. Angeregte Diskussionen im Publikum.

Zu ihrem Logo-Vorschlag haben sich die Studenten zwölf Mottos für den DJV überlegt – flippige und klassische, englischsprachige und deutsche. Ihr Favorit lautet: „Das Hauptstadtoriginal. Persönlich. Authenthisch. Vernetzt.“ Ein Vorschlag, der gut ankommt.

„Keimzelle des DJV in Deutschland“

„Schon immer haben wir den DJV Berlin als die Community der Hauptstadtjournalisten begriffen“, so der Vorstandsvorsitzende Bernd Lammel. „Und wir sind das Original. Wir waren die Keimzelle des DJV in Deutschland. Uns gibt es seit 1949, dem Geburtsjahr der Bundesrepublik. Aus uns heraus ist der heute größte demokratische Journalistenverbund der Welt entstanden.“

Was nun folgt, ist die Präsentation eines Entwurfs für eine neue Website. Der Vorschlag der Studenten: Größere Schriften, eine zentrale Terminübersicht und ein interner Bereich für den geschützten Informationsaustausch von Vorstand und Fachausschüssen.

Zum Abschluss zaubern die Studenten noch einen Joker hervor: einen neuen Kurzwerbespot für den DJV Berlin, den sie kurzerhand am Vorabend zusammenbaut haben. Es sind nur ein paar Sekunden aus Musik, Symbolbildern und Text, aber die sind vital geschnitten. Das Publikum dankt mit begeistertem Applaus.

DJV-Community vermittelt Praktikumsplätze

Nach Eröffnung des Büffets arbeiten die Studenten weiter: Nun machen sie Jagd auf Praktikumsplätze. Ihre Studienordnung schreibt ein Praktikum jedes Semester vor, doch passende Plätze sind in Berlin knapp: „Als Design- Studentin im zweiten Semester hat man es schwer, etwas zu finden“, seufzt eine Projektteilnehmerin. Diesmal sind die Studenten zur richtigen Zeit am richtigen Ort: Eine Gruppe kann direkt am Büffet bei Oliver-Sven Reblin, Chef- Designer der „Berliner Journalisten Verlagsgesellschaft“, vorstellig werden – und wird prompt zum Vorstellungsgespräch eingeladen.

Ein anderes Grüppchen belagert erfolgreich Vorstandsmitglied Dr. Wolf Siegert, der sich bereiterklärt, zwei Praktikumsplätze in seiner Firma „Iris Media“ zu schaffen. Und Carola Hollfelder, die gute Fee der Geschäftsstelle, zaubert aus ihrem PC ein Angebot eines technischen Unternehmens, das sich auf zahlreichen Großbaustellen in Berlin und Brandenburg engagiert.

Auftakt für weitere Projekte

Das Lehrprojekt „DJV 3.0“ ist von der HMKW-Dozentin Prof. Dr. Verena Renneberg betreut worden, die sich als stellvertretende Vorstandsvorsitzende auch für den DJV engagiert. Die Projektabnahme erledigte der DJV- Vorstandsvorsitzender Bernd Lammel gemeinsam mit Geschäftsführer André Gählert und dem Verfasser dieses Artikels. Das Projekt bildet den Auftakt für eine regelmäßige Kooperation zwischen der HMKW und dem DJV Berlin im Rahmen verschiedener Lehrprojekte.

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