Protest gegen das Aus für die DuMont-Hauptstadtredaktion

23. Mai 2018

Die Gewerkschaften ver.di/dju Berlin, JVBB und der gemeinsame Betriebsrat der drei Berliner DuMont-Redaktionen erklären:

Wir sind entsetzt über das von DuMont beschlossene abrupte Aus für die 17 Kolleginnen und Kollegen der Hauptstadtredaktion (DuMont Redaktionsgemeinschaft GmbH).

Die Quintessenz der neuen „Kooperation“ DuMonts mit Madsack ist: Die Hauptstadtredaktion wird bis zum Herbst dieses Jahres dicht gemacht. Es gibt sie seit acht Jahren, sie hat mit immer weniger Redakteuren unter einem schwierigen Konstrukt immer mehr Arbeit geleistet, die im gesamten Konzern geschätzt und gewürdigt wurde.

Die beteiligten Gewerkschaften und der Betriebsrat sind daher empört über den Umgang im Hause DuMont mit dieser Leistung der Kolleginnen und Kollegen im Zuge der Pläne für eine neue RND Berlin GmbH (Redaktionsnetzwerk Deutschland Berlin).

Fakt ist: In der neuen RND Berlin GmbH (75 % Madsack, 25 % DuMont) wird es zehn neue Stellen geben, auf die sich die DuMont-Redakteure im Rahmen einer öffentlichen Ausschreibung neu bewerben sollen – in Konkurrenz zu allen anderen Bewerberinnen und Bewerbern. Zehn neue Stellen statt 17 bisherige: Schon rechnerisch ist das ein brutaler Abbau, der den Kollegen nach vielen Gerüchten im Konzern heute erstmals als „strategische Partnerschaft“ präsentiert wurde.

Diese Partnerschaft beruht auf komplett ungleichen Bedingungen: Alle acht bisherigen Madsack- Stellen im neuen RND Berlin sind gesichert, was wir begrüßen. Gleichwohl fallen 17 DuMont-Stellen weg. Kolleginnen und Kollegen der bisherigen DuMont-Hauptstadtredaktion, sofern sie nicht in der neuen Firma übernommen werden, stehen vor betriebsbedingten Kündigungen – also mindestens sieben, wahrscheinlich aber mehr.

Dieses unangekündigte Fallenlassen eines bewährten Teams darf nicht zum Muster im Haus DuMont werden. Wir fordern DuMont daher auf, der Fürsorgepflicht eines verantwortungsvollen Arbeitgebers gerecht zu werden. Wir verlangen von DuMont sicherzustellen, dass die zehn zusätzlichen Stellen im RND Berlin komplett von DuMont- Kollegen besetzt werden. Allen anderen Redakteuren der Hauptstadtredaktionen sind faire Angebote über eine Weiterbeschäftigung im Konzern, vorzugsweise in Berlin, zu unterbreiten. Die anderen in Berlin arbeitenden Redaktionen, ob Newsroom GmbH oder B24, sind fast überall unterbesetzt. Der Konzern kann hier ein Best- Practice- Vorbild im Umgang mit seinen Mitarbeitern abgeben, wenn er es nur will.

Die Gewerkschaften und der Betriebsrat nimmt das Angebot des Arbeitgebers für Verhandlungen über einen Sozialplan an. Wir wollen dabei rasch zu guten Ergebnissen kommen.

Gewerkschaften ver.di/dju, DJV Berlin, JVBB BR Redaktionen

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