Gegen den Strom: Good News im Journalismus

28. Dezember 2017

Von Astrid Sonja Fischer

Die „Gute Nachricht“ ist im Journalismus eher selten. Einige Pioniere eines anderen Berufsverständnisses gibt es aber bereits und sie finden ihre Leserschaft. Der Journalisten-Salon am 13.12.2017 beschäftigte sich mit einer journalistischen Richtung, die gesellschaftliche und globale Probleme aus einer neuen Blickrichtung analysiert und Lösungen aufzeigt.

Transform, Reset, Good Impact sind Online- oder Printmedien mit unterschiedlicher thematischer Ausrichtung, die sich dem konstruktiven Journalismus verschrieben haben. Dabei geht nicht um Schönfärberei, sondern um einen klaren Blick und das Aufzeigen von Lösungen für große oder alltägliche Probleme. Im TAZ-Cafe diskutierten Marius Hasenheit, Politikberater, Journalist und Mitherausgeber, Transform, Viola Nordsieck, freie Wissenschaftlerin, Journalistin und Mitglied der Chefredaktion Transform, Jonathan Widder, Chefredakteur Good Impact / Good News, Geschäftsführer der Noah Foundation, Indra Jungblut, Leiterin der deutschsprachigen Reset- Redaktion sowie, Marisa Pettit, Autorin für Reset.

Transform ist ein Magazin, welches etwa halbjährlich im Eigenverlag erscheint. Es will inspirieren und Anstöße für den gesellschaftlichen Wandel geben, ohne eine Richtung vorzuschreiben. Good Impact betont, dass es für die großen gesellschaftlichen Herausforderungen, etwa in der Bildung, dem Gesundheitssystem oder bei der Vereinbarkeit von Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft, längst eine wachsende Zahl von guten Ideen und Lösungsansätzen gibt. Reset legt den Fokus auf technologische Innovationen und ihr jeweiliges Potenzial, um einen sozialen oder ökologischen Mehrwert zu schaffen.

Unter Moderation von Johannes Altmeyer erörterte die Runde den Unterschied zwischen passiven Beobachtern und Aktivisten, das gängige Vorurteil, dass positive Berichterstattung unkritisch sei und die Rolle von Klick-Raten im Internet. Die Teilnehmer des Podiums sahen erste Anzeichen, dass der konstruktive Journalismus zu einem Trend entwickeln könnte. Viele meinungsbildende Medien im In- und Ausland hätten schon entsprechende Rubriken eingerichtet. Auch gebe es eine generationsübergreifende Leserschaft. Bisher überwiegt jedoch das Nischendasein mit „Ehrenamt und Feenstaub“. Für Journalisten bietet sich bei diesen Medien, die Möglichkeit, Interessenthemen ohne Zeitdruck gründlich nach zu gehen, differenziert darzustellen und die Chance, sich Referenzen zu erarbeiten.

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