Filmpremiere "Der schwarze Nazi"

18. April 2016

Von Katharina Dockhorn

„Der schwarze Nazi“? Was auf den ersten Blick bereits paradox klingt, spielt die Filmgroteske von Tilman König & Karl-Friedrich König genüsslich und voller schwarzem Humor durch. Im Zentrum ihres Films steht der gut deutsch sprechende Kongolese Sikumoya, der nach langem Warten und Bangen endlich einen deutschen Personalausweis in der Tasche hat. Täglich ist er mit den abschätzenden Blicken der Leipziger konfrontiert, auch den Eltern seiner schwangeren Freundin ist die Beziehung ein Graus. Nachdem er von einer Horde Neonazis krankenhausreif geschlagen wurde, dreht er den Spieß um. Er wird Integrationsbeauftragter der NPO und krempelt die rechte Partei um.

Der Film über Integration, alltäglichen Rassismus und rechte Dumpfbacken wurde unter anderem vom DJV Berlin unterstützt und hatte am 12. April Berlin-Premiere im Traditionskino „Babylon“. Schirmherr der Veranstaltung war Wolfgang Thierse, Bundestagpräsident a. D. Der Film wurde am Nachmittag von 120 JournalistInnen heiß diskutiert, ehe er bei der festlichen Aufführung am Abend von über 400 Gästen gefeiert wurde. „Die Realität hat den Film eingeholt“, sagte der Vorsitzende des DJV Berlin, Bernd Lammel und führte aus „denn als das Crowdfunding Projekt begonnen wurde, gab es noch keine Pegida und rassistische Hetzdebatten.“ Ein richtiger Film zur richtigen Zeit.

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