Ein klares "Ja" zur Fusion

29. Juni 2014 I Mitgliederversammlung

Die Mitglieder des DJV Berlin haben sich fast einstimmig für eine Fusion mit dem Journalistenverband Berlin-Brandenburg ausgesprochen. Der bisherige Vorsitzende des DJV Berlin, Bernd Lammel, wurde im Amt bestätigt. Zudem wählten die Mitglieder einen neuen, größeren und jüngeren Vorstand.

Von Alexander Czekalla

„Wir wollen die Fusion!“: Mit diesen Worten bekannte sich der Vorsitzende des DJV Berlin, Bernd Lammel, gleich zu Beginn der Mitgliederversammlung am vergangenen Samstag für den Zusammenschluss des DJV Berlin und des Journalistenverbandes Berlin-Brandenburg (JVBB). Das „Ja“ zur Fusion sei sowohl für den DJV Berlin, als auch für den JVBB „eine Frage der Glaubwürdigkeit“, so Lammel.

Lammel sieht vor allem drei Gründe, die für das starke „Ja“ zur Fusion sprechen: Zum einen sei es enorm wichtig, nach zehn Jahren der Spaltung „diesen ungesunden Zustand zu heilen“. Zweitens gehe es auch darum, einen großen und starken Verband für die Bundeshauptstadt sowie für die

gesamte Region zu bilden, der dann auch eine weitaus stärkere Stimme im Bund habe. Drittens sei „nur mit der Fusion auch die Entschuldung beider Verbände gegenüber dem Bund möglich“, hob Lammel hervor.

Doppelter Vorstand für den Übergang

Die Mitglieder stimmten bei nur einer Gegenstimme überzeugend für eine schnelle Fusion mit dem JVBB noch im Jahr 2014. „Der DJV Berlin hat damit die Tür weit aufgemacht“, sagte die neue stellvertretende Vorsitzende Prof. Dr. Verena Renneberg über das Ergebnis. Stimmt der JVBB der Fusion zu, wird der Verband bis zur ersten Mitgliederversammlung von einer Doppelspitze der beiden Vorsitzenden des JVBB und des DJV Berlin geführt.

Alle gewählten Vorstandsmitglieder aus beiden Vereinen würden dann bis zur ersten gemeinsamen Wahl den fusionierten Verein gemeinschaftlich leiten. „Wenn jetzt die Mitglieder des JVBB 'Ja' zur Fusion sagen, kann der vereinigte Verband mit stabilen Finanzen in die Zukunft gehen“, sagte der wiedergewählte Schatzmeister Jens Schrader.

Lammel im Amt bestätigt, neues Vizedoppel

Auch der Vorstand des DJV Berlin stand am Samstag zur Wahl. Mit einer Mehrheit von 93 Prozent wählten die anwesenden Stimmberechtigten Bernd Lammel erneut zum Vorsitzenden des DJV Berlin. Dem gegenüber stehen lediglich vier Enthaltungen. Lammel bedankte sich für das Vertrauen in seine Person.

Nach einer zuvor beschlossenen Satzungsänderung ergänzen nunmehr mit Thomas Leidel und Prof. Dr. Verena Renneberg zwei Stellvertreter die Vorstandsspitze. Leidel war zuvor Beisitzer im

Vorstand. Er ist Multimedia- Redakteur bei n-tv. Bernd Lammel lobte Leidel als „langjährigen und loyalen Mitstreiter".

Mit der Wahl von Prof. Dr. Verena Renneberg wird eine Verjüngung des Vorstands eingeleitet. Die Professorin für Journalismus an der Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft (HMKW) in Berlin war zuvor unter anderem bei der politischen Wochenzeitung "Das Parlament" sowie für das ZDF und den NDR tätig.

Jens Schrader bleibt Schatzmeister

Alter und neuer Schatzmeister des DJV Berlin ist Jens Schrader. Schriftführerin bleibt weiterhin Renate Thiemann. Ebenso wurden die bisherigen Beisitzer Astrid Sonja Fischer und Dr. Wolf Siegert in ihren Ämtern bestätigt. Neu als Beisitzer in den Vorstand gewählt wurden Constanze Bayer sowie Alexander Czekalla, die ebenfalls zur Verjüngung beitragen. Bayer war bislang stellvertretende Vorsitzende des Fachausschusses Rundfunk. Sie volontierte beim MDR und arbeitet seit 2011 als freie Journalisten beim rbb.

Czekalla leitete seit November 2013 den Fachausschuss Junge. Aktuell arbeitet er für den rbb und ist darüber hinaus als freier Journalist und Medienberater tätig. Mit der personellen Stärkung des Vorstandes soll die Arbeit auf mehreren Schultern verteilt werden.

Zu Mitgliedern des Ehrengerichtes sind gewählt worden: Klaus Kundt, Ann Schäfer, Egbert Steinke, Dietrich Mühler, Inge Kundel-Saro, Wilhelm-Dietrich von Thadden, Dr. Peter Pistorius, Prof. Peter Kolbe, Eberhard Bergmann und Helmut Degner.

Zu Kassenprüfern bestellte die Mitgliederversammlung Wilhelm Dietrich von Thadden, Helmut Degner sowie Hans- Bodo von Dincklage. Ebenso wurden sechs Mitglieder des Aufnahmeausschusses gewählt. Diesem gehören nun an: Bettina-Iduan Kieke, Caroline Methner, Carla Fritz, Michael Mara, Udo Ladewig, Heide-Ulrike Wendt. Für den nächsten Bundesverbandstag wählten die Mitglieder 22 (Ersatz-)Delegierte.

Neuer Fachausschuss Bildung gegründet

Während die finanzielle Situation des Verbandes stabil geblieben ist, gab es einen leichten Mitgliederrückgang. Zwar habe in den Jahren 2010 bis 2013 insgesamt 320 Neumitglieder gegeben, bescheinigt die stellvertretende Vorsitzende des Aufnahmeausschusses, Caroline Methner: „Davon waren sogar 200 Journalisten und Journalistinnen jünger als 40 Jahre“. Das ändert aber nichts daran, dass sich die Stagnation in der Mitgliederentwicklung anhält.

Einen möglichen Grund dafür sieht Bernd Lammel in der Tatsache, „dass sich das Berufsbild dramatisch gewandelt hat“. Beispielsweise habe sich die Zahl der tariflich abgesicherten Beschäftigten in der Hauptstadtregion stark verringert. „In solchen Zeiten stellt sich die Frage wie ein Berufsverband effektiv neue und junge Mitglieder werben kann“, sagt Lammel.

Um den negativen Entwicklungen in puncto Mitgliederzahlen entgegenzuwirken seien viele Aktivitäten geplant. Unter anderem sollen das Bildungsangebot des Landesverbands gestärkt, gezielter Journalistinnen und Journalisten in Ausbildung sowie Studierende angesprochen und Kooperationen mit Institutionen und Unternehmen vorangetrieben werden. Der Ausbau des Fort- und Weiterbildungsangebotes wird in Zukunft zu großen Teilen durch den neuen Fachausschuss Bildung koordiniert werden, dessen Einrichtung auf Antrag von Markus L. Blömeke durch die Mitgliederversammlung einstimmig beschlossen wurde.

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