DJV Berlin – der Wandel vom „konsumierenden“ zum „Mitmach-Verband“

20. Juni 2017

Die Selbstdiagnose des Vorsitzenden ist alarmierend: Schrumpfende Mitgliederzahlen infolge beruflicher Neuorientierung der Journalistinnen und Journalisten, fallende Einnahmen bei gleichzeitiger Zunahme der sozial begründeten Beratungsgespräche, ein sich rasant wandelndes Berufsfeld mit stetig wachsenden Herausforderungen und die Frage, wie sich der DJV Berlin dem gesellschaftlichen Wandel stellt.

Mit eindringlichen Worten eröffnet Bernd Lammel die jährliche Mitgliederversammlung des DJV Berlin am 15. Juni 2017.

Mit der begonnenen Implementierung entscheidend neuer Maßnahmen und Veränderungen, der Öffnung zu neuen Berufsfeldern, einer modernen Informationskultur, dem konstruktiven Austausch und einem offenen Miteinander im Diskurs stellt sich der DJV als größte Journalistengewerkschaft in Berlin bereits den Herausforderungen. Nur durch Fortsetzung der begonnenen Neuerungen kann der DJV Berlin - so Lammel - überleben und die gewerkschaftlichen, sozialen, beruflichen und medienpolitischen Interessen seiner Mitglieder verantwortungsvoll vertreten, den Mitgliedern unterstützend zur Seite stehen.

Der Wandel in der Verbandsarbeit trage erste Früchte. Beispiele sind der durch den DJV ausgehandelte Manteltarifvertrag mit dem rbb, das wachsende Weiter- und Fortbildungsangebot für Mitglieder, die Arbeit der neuen Kompetenzteams oder Veranstaltungen zu brisanten Themen. Das gesteigerte Arbeitsaufkommen sei durch die ehrenamtlichen Mitglieder kaum noch zu bewältigen. Astrid Fischer, stellvertretende Vorsitzende des DJV Berlin, rief dazu auf, den derzeit noch „konsumierenden Verband“ zu einem mit Leben erfüllten „Mitmach-Verband“ umzuformen.

Das in diesem Sinne vor einem Jahr ins Leben gerufene Kompetenzteam-Modell gilt bereits jetzt als wegweisendes „Berliner Modell“, an dem sich weitere Landesverbände orientieren. In Berlin können die Kompetenzteams „Generation +“, „Medienpolitik“ oder „PR trifft Journalismus“ erste Erfolge verzeichnen. Die Teams „Mitgliedergewinnung und Presseausweis“ oder „Existenzmodelle Wortjournalismus“ werden derzeit gegründet. Bei der Neugestaltung der Webseite und der Umsetzung des Social-Media-Bereiches bedarf es dringend der Unterstützung der Verbandsmitglieder.

Die anschließende Vorstandswahl endete mit folgendem Ergebnis: Als Vorsitzender des DJV Berlin wird mit eindeutiger Mehrheit Bernd Lammel wiedergewählt. Auch die Stellvertretende Astrid Sonja Fischer, der Schatzmeister Jens Schrader, Schriftführerin Renate Thiemann sowie die Beisitzer Dr. Wolf Siegert und Mario Bandi wurden in ihren Ämtern bestätigt. Für die vakant gewordenen Positionen konnten Bettina Iduna Kieke (stellv. Vorsitzende) sowie als Beisitzer Ulrike Grönefeld und Carl-Christoph Nitz gewonnen werden. Die Fortführung der internen Erneuerung kann somit weiter fortgeführt werden. (CW)

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