Berlin - JVBB
Mediensalon: Ende des Stellungskriegs- Hat Trump Medien und Berichterstattung verändert?
18
Jan
18:00 - 19:30 Uhr

Diskussion mit:

Rieke Havertz- US-Korrespondentin für ZEIT ONLINE und Mit-Gastgeberin des ZEIT-ONLINE-Podcasts ›OK, America?‹

Dorothea Hahn- US-Korrespondentin taz, die Tageszeitung

Prof. Dr. Christoph Bieber- Institut für Politikwissenschaften Universität Duisburg-Essen

Adrian Rosenthal- Head of Digital and Social Media bei MSL Germany

Christoph von Marschall- Diplomatischer Korrespondent der Chefredaktion ›Der Tagesspiegel‹

Constance Chucholowski- Politik- und politische Kommunikationsberaterin Director 365 Sherpas

Louis Perron- Politikwissenschaftler und politischer Berater

Moderation: Johannes Altmeyer- Kurator Mediensalon und Redaktionsleiter des Newsletters ›Steingarts Morning Briefing‹

Nach dem Ende von Donald Trumps Präsidentschaft müssen sich auch viele deutsche Journalisten auf eine neue politische und mediale Realität einstellen. In den vergangenen vier Jahren befanden sich zahlreiche US-Kollegen in einem Art Stellungskrieg mit dem Weißen Haus. Der Feind saß im Oval Office und attackierte Verlage, Zeitungen und Sender, die ihm zu kritisch waren. Donald Trump verwandelte das Weiße Haus zu einem ›Hotspot der Desinformation«, so Patrick Gensing aus der Redaktion ›ARD-faktenfinder‹. Mehr als 26.500 Falschaussagen, glatte Lügen und irreführende Behauptungen trug die ›Washington Post‹ bis Ende Oktober 2020 in einer Datenbank zusammen.

Nach den Wahlen verschanzte sich Trump in einer eigenen Welt – der viele seiner Anhänger bis heute folgen. Joe Biden habe nur durch ›weitverbreiteten Wahlbetrug‹ die Wahlen für sich entscheiden können. Falsche Fakten wurden nicht nur vom Kampagnenteam Donald Trumps verbreitet, mit One America News Network (OAN) sowie Newsmax versuchen zwei Senderketten die Lücke zu füllen, nachdem sich der bisherige Trump-Sender Fox News von diesem abgewendet hatte.

Trauriger Höhepunkt war der Sturm des Kapitols am 6. Januar – fünf Menschen wurden bei diesem Aufstand getötet. Die darauffolgende Sperrung Trumps durch die meisten Sozialen Netzwerke – besonders schmerzhaft für den Präsidenten dürfte der Verlust des Twitterkanals sein, dort hatte er 88,5 Millionen Follower versammelt – führt zu einer Diskussion über die Macht der Konzerne, die hinter den Social-Media-Angeboten stehen.

Nachfolger Joe Biden gilt als Anti-Populist, der das ›rote‹ mit dem ›blauen‹ Amerika versöhnen will. Doch Trumps Tiraden wirken nach, sie haben das Land tief gespalten. Immerhin muss man auch in Deutschland zur Kenntnis nehmen, dass der Wahlsieg Bidens im Detail sehr knapp ausfiel und dass immerhin 74.216.747 Amerikaner:innen vier weitere Jahre von Donald Trump regiert werden wollten.

Im ersten ›Mediensalon‹ des neuen Jahres wollen wir der Frage nachgehen, ob der Republikaner die Medien dauerhaft verändert hat. Meldung vs. Meinung. Objektivität vs. Subjektivität. Neutralität vs. Befangenheit: In den vergangenen vier Jahren ging es um die Neudefinition journalistischer Grundsätze. Dazu kam eine oft feindliche und aggressive Stimmung im Netz und in den Netzwerken, die viele Redaktionen an die Grenzen ihrer Belastbarkeit brachte.

Im 2020er-Wahlkampf spielten die Umfrageinstitute ein weiteres Mal eine große Rolle – und erneut lagen sie mit vielen Prognosen zum Ausgang der Wahl daneben. Was steckt dahinter? Und welche Lehren sollten Journalisten in den USA und Deutschland daraus ziehen?

Wir freuen uns auf eine spannende Diskussion zwei Tage vor der Amtseinführung des US-Präsidenten. Die Veranstaltung ist kostenlos.

Anmeldung unter: info@djv-berlin.de

- Der Berliner Mediensalon ist seit mehr als zehn Jahren das Debattenforum für Journalismus in der Hauptstadt. Begründet als Stammtisch von Journalistinnen und Journalisten im netzwerk recherche in Berlin wird er ehrenamtlich organisiert.

#Mediensalon ist eine Kooperation von Deutscher Journalistenverband DJV Berlin – JVBB e.V., Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union dju in ver.di und #mekolab, unterstützt von Landau Media.

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