Mitglieder besprechen Fusion

12. Dezember 2013 I Mitgliederversammlung

Die Mitglieder des DJV Berlin haben sich zur Jahresversammlung getroffen. Nachdem der Bundesverband dem DJV Berlin und dem JVBB ihre Schulden erlassen hat, steht nun deren Fusion bevor. Zugleich, so der Tenor auf dem Treffen, müsse sich der Verband reformieren.

Von Klaus Kundt

Zentrales Thema auf der Mitgliederversammlung des DJV-Berlin am Mittwoch waren die Fusionsverhandlungen mit Journalistenverband Berlin- Brandenburg (JVBB) zu einem vereinigten regionalen "DJV-Landesverband Berlin-Brandenburg".

In seinem Rechenschaftbericht stellte der Landevorsitze des DJV Berlin, Bernd Lammel, fest, dass mit der fast einstimmig gefassten Entscheidung des DJV-Bundesverbandstages in Kassel den beiden Landesverbänden ihre Schulden zu 100 Prozent zu erlassen, wenn im Jahr 2014 die Fusion beider Verbände stattfindet, ein gewaltiger Schritt in Richtung der Vereinigung geschafft worden ist.

Lammel: "Damit ist der Weg für eine Fusion ohne fundamentale Finanzrisiken für die Mitglieder geebnet!" Mit großer Zustimmung und unter dem starkem Beifall der Versammlung wurde dem Vorstand ausdrücklich für

seine Bemühungen zur Vorbereitung der Fusion gedankt.

Entlassungen werden sich rächen

Kritisch setzte sich Lammel mit der journalistischen Entwicklung und der zum Teil destruktiven Haltung der deutschen Verleger auseinander: "Im Bereich Print stehen uns die wirklich stürmischen Zeiten noch bevor. Es wird sich rächen, dass Verlage nicht frühzeitig wichtigen Weichenstellungen vorgenommen haben und zu viele kluge Köpfe entlassen haben.

Aus dem Medienhaus Springer - den Begriff Verlag hat das Unternehmen bereits aus dem Namen getilgt - erreichen uns beunruhigende Nachrichten. Trennung vom Erbgut Axel Springers, Verkauf von Erfolgstiteln wie Morgenpost, Hörzu und Bild der Frau an die in Sachen Arbeitsplatzsicherheit berüchtigte Funk-Gruppe. Unsichere Zeiten für Journalisten und Journalistinnen. Verlieren wir den letzten Arbeitgeber im Printbereich in der Region aus dem Flächentarifvertrag?"

Ebenso kritisch bewertete Lammel die Reaktion des DJV-Bundesvorstandes auf diese Situation und auf die rasante Entwicklung im Medienbereich. Er mahnte ein Umdenken an, auch in der Definition für eine Mitgliedschaft im DJV: "Im Klartext heißt das: Reformen der Verbandsstruktur, Förderung regionaler Verbünde, schnellere Reaktionszeiten auf Krisen und weniger Absprachen hinter dem Rücken von Gremien."

Stabile Mitgliederzahl beim DJV Berlin

Abschließend stellte Lammel fest: "Unter den lokalen Bedingungen haben wir im Bundesvergleich die Mitgliederentwicklung erfreulich stabil gehalten. Der DJV Berlin ist mit mehr als 2000 Mitgliedern der größte Journalistenverband der Region, dank seiner intensivierten Mitgliederbetreuung und der wiederbelebten Arbeit seiner Fachausschüsse sowie seinem Angebot für die Fortbildung von Journalisten und Journalistinnen mit 134 Veranstaltungen im vergangenem Jahr.

Der Vorsitzende des DJV-Landesverbandes Hessen, Ulrich Heuser, schloss sich in seinem Grußwort an die Versammlung der Kritik von Lammel am Bundesvorstand an: "Diese Forderungen sind wichtige Signale für den Gesamtverband. Der DJV muss seine Struktur ändern - bis hin zu weiteren Fusionen von Landesverbänden." Den beiden Berliner Landesverbänden sicherte er zu, dass die Hessen bereit seien auch weiterhin eventuelle Hindernisse auf dem Weg zur ihrer Fusion bei Seite zu räumen.

Große Aufmerksamkeit wurde den Ausführungen des Vertreter des JVBB, Klaus Enderle, entgegengebracht. Auch er betonte: "Wir stehen vor dramatischen Veränderungen im

Medienbereich, deswegen brauchen wir einen starken Verband in der Region". Enderle hob die bereits vorhandenen enge Zusammenarbeit von DJV Berlin und JVBB auf allen Gebieten in der Region besonders hervor und schlug deren weitere Intensivierung durch gemeinsame Sitzungen der Entscheidungsgremien mit Beginn des Jahres 2014 als Vorleistung auf die Fusion vor.

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