Digital-Geschäft hängt Print ab

8. März 2013 I Axel Springer AG

Die Axel Springer AG hat erstmals mit digitalen Umsätzen mehr als mit dem Print-Geschäft erwirtschaftet. Die Mitarbeiter erhalten eine Prämie. Der Konzern hat große Online-Pläne. Print hingegen soll vor allem "wetterfest" gemacht werden.

2012 hat das Digitalgeschäft des Axel Springer-Konzerns um 22 Prozent zugelegt. Mit 1,17 Milliarden Euro machte es insgesamt 37 Prozent der Umsätze aus. Das Zeitungsgeschäft schrumpfte um 3,3 Prozent und brachte 1,13 Milliarden Euro ein. Die Zeitschriften verloren 3,9 Prozent (Umsatz: 450 Millionen). Insgesamt stieg der Konzernumsatz um 3,9 Prozent auf 3,31 Milliarden Euro, der Gewinn vor Steuern und Abgaben um 5,8 Prozent auf 628 Millionen Euro.

Der Zuwachs hat Vorstandschef Mathias Döpfner motiviert. Auf der Bilanz-Pressekonferenz in Berlin sagte er: "Wir wollen die digitale Transformation noch schneller, umfassender und radikaler vorantreiben." Der Plan, dass das Digitale bis 2015 die Hälfte der Gesamt-Erlöse ausmachen soll, ist schon älter, doch Döpfner ist der Meinung, dass "der Wandel vom Printgeschäft ins Digitale in einem noch atemberaubenderen Tempo stattfindet als gedacht".

In den Kernbereichen publizistische Portale, digitale Werbevermarktung und Rubrikenportale will Springer zum führenden digitalen Unternehmen werden. Für das gesamte journalistische Portfolio sollen Bezahlmodelle eingeführt werden. 2013 werde ein "Jahr des Umbruchs, Aufbruchs und der Investitionen werden".

Auch die Mitarbeiter profitieren von dem guten Umsatz-Ergebnis. Sie erhalten eine Prämie von 1200 Euro pro Kopf. Damit die Erlöse weiterhin gut bleiben, kündigte der Konzern jedoch an, das Print- Geschäft "wetterfest" zu machen. Das klingt vor allem nach sparen. (js)

Newsletter

Cookie Einstellungen